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Podcast / Folge #52
#52: Spiegel statt Maske: Klar sehen, klar führen
Zusammenfassung der wichtigsten Fakten:
Einleitung
Warum ehrliche Selbstwahrnehmung der Schlüssel für stabile Führung ist
Es gibt Momente im Unternehmeralltag, die uns mehr spiegeln, als uns lieb ist. Ein Mitarbeiter stellt eine Entscheidung infrage, ein Kunde reagiert ungehalten oder ein Partner bringt ein Thema auf den Tisch, das uns unerwartet trifft. Nach außen bleiben wir souverän – innerlich rührt sich jedoch etwas. Genau in diesen Momenten zeigt sich, wie eng unser berufliches Handeln mit unseren inneren Mustern verbunden ist.
Diese Folge – und dieser Beitrag – widmen sich einem der kraftvollsten, aber oft unterschätzten Führungswerkzeuge: der Fähigkeit, Spiegel zu erkennen und Masken bewusst abzulegen.
Warum wir Masken tragen – und wie sie uns im Business ausbremsen
Viele Unternehmer führen aus Rollen heraus, die sie irgendwann übernommen haben: stark, klar, kontrolliert, professionell. Diese Masken sind nicht falsch – sie sind entstanden, weil wir gelernt haben, dass bestimmte Emotionen oder Unsicherheiten keinen Platz haben. Doch Masken kosten Energie. Je länger wir sie tragen, desto weiter entfernen wir uns von unserer eigenen inneren Klarheit.
Dabei zeigt sich immer wieder:
Nicht die Maske sorgt für Respekt, sondern die Echtheit eines Menschen, der sich selbst kennt.
Trigger als Spiegel: Was dich wirklich bewegt
Wenn uns etwas überproportional beschäftigt, handelt es sich selten um das Verhalten des anderen – viel häufiger zeigt sich ein inneres Thema. Spiegel wirken dort, wo alte Muster, Glaubenssätze oder emotionale Programme berührt werden.
Typische Anzeichen, dass ein Spiegel aktiv ist:
- du reagierst stärker als die Situation selbst
- du denkst lange darüber nach
- du spürst Enge, Druck oder Anspannung im Körper
- du rechtfertigst dich innerlich oder suchst Schuldige
Diese Reaktionen deuten auf etwas hin, das angeschaut werden möchte. Ein Spiegel ist also kein Angriff – sondern eine Einladung.
Graue Wolken und der blaue Himmel: Ein Bild für deine innere Klarheit
Stell dir vor, du bist ein blauer Himmel. Weit, klar, kraftvoll. Im Laufe des Lebens legen sich jedoch Wolken darüber: alte Verletzungen, übernommene Erwartungen, unbewusste Muster.
Ein Trigger stößt genau an eine dieser Wolken.
Je dichter sie ist, desto stärker die Reaktion.
Der Weg zu mehr Führungskraft besteht deshalb nicht darin, die Wolken zu ignorieren – sondern zu erkennen:
- welche Wolken du noch mit dir herumträgst
- welche nicht mehr zu dir passen
- welche du liebevoll auflösen darfst
Mit jeder gelösten Wolke entsteht mehr Klarheit, mehr Ruhe, mehr Präsenz. Das Fundament für kraftvolle Führung entsteht also innen, nicht außen.
Wie sich dein Führungsverhalten verändert, wenn du Spiegel nutzt
Unternehmer, die lernen, Spiegel statt Maske zu wählen, erleben oft tiefgreifende Veränderungen:
- Konflikte verlieren an Schärfe
- Entscheidungen werden klarer
- das Team reagiert vertrauensvoller
- die Außenwirkung wird stabiler und authentischer
Es entsteht eine Form von Führung, die nicht über Druck wirkt, sondern über innere Haltung. Eine Führung, die auf natürlicher Autorität beruht und nicht auf einer Rolle, die man mühselig aufrechterhalten muss.
3 praktische Wege, um Spiegel im Alltag bewusst zu nutzen
Damit sich diese Veränderungen nicht nur theoretisch gut anhören, sondern praktisch wirken, helfen drei einfache Schritte:
1. Kurz innehalten statt automatisch reagieren
Wenn dich etwas trifft, nimm dir wenige Augenblicke, bevor du handelst. Oft genügt ein bewusster Atemzug, um aus der Rolle auszusteigen und in die eigene Mitte zurückzukehren.
2. Den Körper als Navigator nutzen
Trigger zeigen sich zuerst körperlich: Enge, Wärme, Druck, Unruhe. Dein Körper lügt nie. Er zeigt dir, ob du gerade in deiner Wahrheit oder in einem Schutzprogramm bist.
3. Situationen reflektieren, nicht wegdrücken
Nach einem herausfordernden Moment lohnt es sich, kurz nachzuspüren:
- Was genau hat mich bewegt?
- Welche alte Geschichte schwang mit?
- Was hätte ich gebraucht?
- Und was nehme ich daraus mit für die nächste Situation?
Diese Selbstreflexion ist der Unterschied zwischen Wiederholung und Wachstum.
Denkzettel – Die Maske schützt dich – aber sie führt dich nicht.
Beobachte in den kommenden Tagen:
- Wo trägst du eine Maske, um souverän zu wirken, obwohl du dich anders fühlst?
- Wo weichst du innerlich aus, statt dich ehrlich zu zeigen?
- Und wo zeigt dir ein Spiegel etwas, das du vielleicht schon lange spürst – aber bisher nicht anschauen wolltest?
Je bewusster du dich beobachtest, desto leichter fällt es dir, Situationen klarer einzuordnen und dich bewusster zu entscheiden.
Fazit: Klarheit beginnt dort, wo die Rolle endet
Echte Führung entsteht nicht in deinem Kopf, sondern in deiner Wahrnehmung. Wenn du verstehst, was dich bewegt, und wenn du bereit bist, den Spiegel zu betrachten, statt die Maske hochzuhalten, entsteht ein neuer Zustand: innere Führungsstabilität.
Du brauchst dann weniger Kraft, um souverän zu wirken – du bist souverän.
Du musst weniger entscheiden – du entscheidest klarer.
Du musst weniger führen – du führst natürlicher.
Und genau das spürt dein Team, deine Kunden und dein Umfeld.
Herzliche Grüße,
Andreas.
Andreas Zettel
Dein Coach & Mentor mit der einzigartigen Kombination aus rationalem Denken und innerem Erleben für intuitiven Unternehmenserfolg.
Ich bin Unternehmer, Familienvater und systemisch ausgebildeter Coach – und ich weiß aus eigener Erfahrung, was es bedeutet, ein Unternehmen aufzubauen, das läuft, während man selbst innerlich ausbrennt.
Ich habe meinen eigenen Handwerksbetrieb zum Marktführer gemacht – und mich dabei fast selbst verloren. Heute begleite ich Unternehmer und Führungskräfte, die wirtschaftlich erfolgreich sind – und trotzdem spüren, dass es so nicht weitergehen kann.
In meiner Arbeit verbinde ich klassische Unternehmensführung mit emotionaler Intelligenz, systemischer, intuitiver Arbeit und tiefer innerer Klarheit. Das ist keine Selbstfindungsreise mit Räucherstäbchen, sondern ein echter strategischer Hebel für dich als Unternehmer.
Ich arbeite nicht mit Standardmethoden, sondern mit Menschen. Das beweisen die Auszeichnungen 2019 und 2021, als ich mit meinem Unternehmen von „Great Place to Work“ zum besten Arbeitgeber in Bayern gekürt wurde.
Ich freue mich, dich kennenzulernen. Auf einen klaren Blick, ehrliches Sparring, tiefe Prozesse – und konkrete Ergebnisse.

Jahre Führungspositionen im mittleren Management
Jahre Weiterbildung und Erfahrung in der Persönlichkeitsentwicklung
Firmengründungen und 4 Unternehmensverkäufe
Auszeichnungen von Great Place to Work